Was ist in einer palliativen Situation, neben der guten medizinischen Betreuung, noch wichtig ?

Im letzten Beitrag, Teil Eins der Serie zur Palliativen Versorgung, ging es um meine Sicht als Angehörige nach einer einschneidenden Diagnose. Heute, in in Teil Zwei zur Palliativ Care, soll es darum gehen, welche Faktoren die medizinische Behandlung in einer Palliative-Phase, aber auch in vielen anderen Situationen günstig beeinflussen können.

In einer solchen Situation oder besser gesagt Phase im Leben, gibt es viele Dinge, die gut oder eben auch nicht so gut laufen können. Klar, die richtigen Medikamente, die Dosierung, die ärztliche und pflegerisch gute Arbeit sind wichtig, aber was spielt noch eine Rolle?

Welche Faktoren können eine Behandlung positiv beeinflussen?

Zum einen die Kommunikation zwischen Ärzt*innen, der Pflege und Patient*innen. Eine gute Kommunikation kann niemanden heilen, aber eine gute Kommunikation kann vieles leichter oder weniger schwer machen. Leider fehlt oft die Zeit für ein kurzes Gespräch, für die Beantwortung einer Frage, für das Einfühlen in den Patienten/die Patientin. Die Zeit für Gespräche werden in unserem Gesundheitssystem für nicht notwendig erachtete. Bei meiner Arbeit als Physiotherapeutin ist mir schon vor diesem einen Tag im Mai 2019 aufgefallen, wie sehr die Patient*innen davon profitieren, wenn wir einfach mal zuhören, nochmal nachfragen, einen Befund oder eine Therapieform erklären, soweit mir das als Therapeutin möglich ist. Physiotherapeut*innen haben auch nicht genug Zeit, aber mehr Zeit als viele Ärzt*innen. Das ist ein großer Vorteil, den ich noch ausgebaut habe, weil ich mit meinem Konzept, während meiner Hausbesuche für jede/n Patienten/Patientin eine Stunde Zeit habe.

Es braucht nicht viel, um den Menschen, die so verzweifelt, erschöpft und hilflos sind, zu helfen. Eine Ärztin, ein Arzt kann nicht die ganze Bandbreite an Angeboten bieten, nicht alle Fragen beantworten, die sich außerhalb des medizinischen Bereichs bewegen. Was aber immer geht und davon bin ich überzeugt. Sich über Kommunikation Gedanken machen. Den Menschen mit Empathie begegnen und Angebote aufzeigen. Das können Flyer sein, der Hinweis auf die Möglichkeit der Psychoonkologischen Betreuung mit der passenden Telefonnummer, die Info über Selbsthilfegruppen, die Nummer vom Sozialdienst und der Hinweis, dass es okay ist, sich helfen zu lassen, weil die Situation sehr belastend ist.

Für Betroffene und Angehörige ist es unglaublich mühsam, neben den ganzen organisatorischen Aufgaben, Termine zu vereinbaren, an alle Befunde zu denken, sich Fragen auf zuschreiben, damit man nicht wieder alles vergisst. Sich zum normalen Leben, dem Arbeiten, Haushalt, der Versorgung der Kinder etc. auch noch über mögliche Angebote und Hilfen zu informieren und zu erfragen, welche Angebote für einen geeignet sind, ist manchmal einfach nicht möglich.

Mit diesen kleinen Unterstützungen ist schon unheimlich viel getan, weil nun die Recherche wegfällt und Hilfe schneller erreichbar ist.

Durch meine Erfahrungen als Angehörige gebe ich mein Wissen im Bereich Angebote, Beratungsstellen und Möglichkeiten der Unterstützung während meiner Hausbesuche bei den Patient*innen gerne weiter. Ich nehme mir Zeit für meine Patient*innen und manchmal steht das Gespräch im Vordergrund weil es das ist, was dem Patienten/ der Patientin, gerade am meisten Hilft. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen ist es mir ein Anliegen auch für die Angehörigen und ihr Bedürfnisse und Sorgen ein offenes Ohr zu haben.

Denn nur, wenn Angehörige und Begleiter auf sich selbst Acht geben, Hilfe in Anspruch nehmen, und sich Auszeiten gönnen, können sie eine gute Unterstützung sein, in einer so herausfordernden Zeit. Mehr zu meinem Angebot im Bereich Palliativ Care finden Sie hier und in diesem Blogartikel

Sie haben Angehörige die sich in einer Palliativen Lebensphase befinden und wünsche sich meine Unterstützung, dann melden Sie sich gerne bei mir. Beachten Sie bitte dadurch, dass ich mit dem Rad unterwegs bin, kann ich Hausbesuch nur in Frankfurt anbieten.

Sie sind selbst Angehörige und wünschen sich Unterstüzung in Form einer Beratung? Melden Sie sich gerne für eine erste Kontaktaufnahme per Mail oder telefonisch: 0176/ 52401742

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