Ein geliebter Mensch erkrankt und oftmals steht man zunächst hilflos da. Welche Art von Unterstützung ist nun angebracht und inwiefern kann ich helfen, ohne dass ich selbst an der Situation zerbreche?

Wenn Menschen krank werden oder eine schwerwiegende Diagnose erhalten, leidet die gesamte Familie und damit alle Angehörigen der Patientin/ des Patienten mit. Insbesondere bei onkologischen oder palliativen Situationen ist dies der Fall, aber natürlich auch bei allen anderen Krankheitsbildern, bei denen ungewiss ist, wie es zunächst weiter geht.

Angehörige sind dann meistens ab einem gewissen Zeitpunkt am Ende ihrer Kräfte, nehmen sich keine Zeit mehr für sich und versinken in ihrem schlechten Gewissen. Die Überforderung mit all den vielen kleinen Punkten, die täglich anfallen, lastet auf den Angehörigen. Dazu zählen pflegerische Tätigkeiten, Erledigungen, Besorgungen, Arzttermine, Absprachen mit der Krankenkasse, Sorgen und Ängste.

Das alles zählt zur enormen Belastung der Angehörigen. Meistens ist es so, dass sie den Betroffenen nicht zur Last fallen wollen und daher nicht aussprechen möchten, wie es ihnen mit der Situation tatsächlich ergeht. Aber Offenheit und Ehrlichkeit sind besonders dann äußerst wichtig!

Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe all diese Erfahrung selbst gesammelt. Als Angehörige einer an Krebs erkrankten Frau kenne ich die Abläufe im Alltag, und was alles damit einhergeht: die Arbeit im Haushalt, Arztbesuche und der eigene Tagesrhythmus. Das alles kostet Angehörigen natürlich viel Energie, auch wenn man es selbstverständlich gerne für seine Liebsten tut.

Und ich hätte mir bei all dem mehr Informationen gewünscht, die ich mir aber zunächst selbstständig mühsam zusammensuchen und erfragen musste. Was mir jedoch geholfen hat, war die Unterstützung einer erfahrenen Psychoonkologin. Denn diese Hilfe steht auch Angehörigen zu!

Psychoonkolog*innen gibt es in den meisten Kliniken und Krebsberatungsstellen der Krebsgesellschaften. Ich persönlich nutze gern die blauen Ratgeber der Krebshilfe. Diese versorgen einen mit vielen Informationen und beantworten generelle Fragen.

Ich habe es mir aufgrund meiner eigenen Erfahrungen zum Ziel gesetzt, Angehörige mehr zu unterstützen und Informationen weiterzugeben, die ich mir zur damaligen Zeit mühselig zusammensuchen musste. Denn die Belastung ist generell bereits groß und alleine schafft man es oftmals nicht.

Und vergessen Sie bitte nie: Sie sind nicht allein und dürfen in ihrer Position als Angehörige*r auch einmal überfordert sein. Das ist völlig normal! Holen Sie sich daher am besten die Unterstützung von Expert*innen, mit denen Sie einfach einmal über alles frei sprechen können.

Ihre Physio mit Rad